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Bienenprojekt der Martini-Schule

Bienenprojekt der Martini-Schule

Martini-Schüler produzieren Bienenhonig 

„Aua, jetzt hat sie mich gestochen“, jammerte ein Schüler beim Honig-Schleudern. Nun werden Sie als Leser fragen: Wieso schleudern Schüler Honig? Wir, die 8G der Martini Mittelschule, haben zusammen mit Lehrerin Melanie Fruth ein Bienenprojekt ins Leben gerufen. 

Warum gerade Bienen? Im Rahmen der Umwelterziehung erhielten wir Informationen über den Klimawandel, das Artensterben im Allgemeinen und im Speziellen erfuhren wir, dass das wichtigste (landwirtschaftliche) Nutztier, die Biene, bedroht ist. Ihr erheblicher Rückgang zeigt gravierende Folgen für die Menschheit mit sich. Die Biene, genauer ausgedrückt die Wildbiene, gilt als Bioindikator. Sie reagiert sehr empfindlich auf Veränderungen der Umwelt. Sie zeigt uns, ob unsere Umwelt gesund ist. Deshalb beschlossen wir, dass wir in unserer Welt aktiv etwas zur Verbesserung der Umwelt beitragen wollen. 

Außerdem können wir auf diese Weise auch Lerninhalte aus den Fächern Deutsch, Mathematik, Wirtschaft, Technik, AWT, Biologie und Kunst in einem Projekt verknüpfen. Zusätzliche Zeit für die Umsetzung der Arbeiten geben uns auch die AG Natur, die an unserem Aktionsnachmittag im Rahmen des Ganztagsunterrichts stattfindet. Unsere Lehrerin Frau Fruth, die sich anfangs gar nicht mit Bienen auskannte, knüpfte den Erstkontakt zum Imkereiverein Freystadt und gemeinsam besuchten wir den Lehrbienenstand. Der Imker Gerhard Betz erklärte uns allerhand zum Thema Bienen und Imkerei und ermöglichte uns einen ersten Blick auf ein Bienenvolk. Von da an war unsere Faszination für Bienen geweckt. In dem letzten Jahr erhielten wir jede Menge Informationen und Unterstützung, die man für dieses Projekt benötigte. Zudem nahm unsere Lehrerin in ihrer Freizeit an verschiedenen Lehrveranstaltung teil, die sie nunmehr als Imkerin qualifizieren. Alle benötigten Utensilien wurden angeschafft und dann konnten wir mit den ersten Bienen – liebevoll „unsere Mädels“ genannt – starten. So lernten wir nicht nur im Biologieunterricht, dass in einem Bienenvolk rund 50 000 Bienen leben. Diese haben eine eigene Sprache und sogar eine Demokratie im Volk. 


Aufgaben das ganze Jahr. Wir lernten auch, dass Imker über das ganze Jahr verteilt viele Aufgaben haben. Im Spätsommer lernten wir die Theorie der Varroa-Behandlung. Im Herbst haben wir die Bienen mit Zuckerwasser gefüttert, damit sie die Winterruhe überleben. Im Winter wurden Rähmchen, Beuten (so heißen die Behausungen) und Ablegerkästen gebaut. Selbst während unserer Berufsorientierung im vergangenen Schuljahr baute unsere Klasse im Berufsförderzentrum Neumarkt Bienenkästen, die wir heuer bestimmt benötigen werden. Jetzt, im April, beginnt wieder ein neues Bienenjahr, in dem wir hoffentlich mit unseren drei Wirtschaftsvölker starten können. Die Bienen bringen uns den Honig aus Nektar und Pollen in die Waben. Sobald die Waben gefüllt sind und der Honig reif ist, beginnen die Bienen sie zu „verdeckeln“. Nun, etwa im Mai, ist es an der Zeit, den Honig zu ernten. Nach der Ernte wird er von uns in der Schulküche von Hand gerührt und abgefüllt. Das ist viel Arbeit, wird aber mit einer reichen Ernte belohnt. In unserem ersten Jahr haben wir rund 100 Gläser Honig erwirtschaftet. Zur Vermarktung unseres „Martini-Blütenhonigs“ haben wir sogar unser eigenes Logo dazu entworfen. Der Honig ist aber nicht das einzige Produkt aus dem Bienenvolk, welches wir verarbeiten. Alte Waben, aber auch das Entdeckelungswachs dienen der Wachsherstellung. 

Da wir nicht nur Honig verkaufen wollten, experimentierten wir mit verschiedenen Produkten aus Volk herum. Alle Produkte fanden bei unseren Verkaufsaktionen während des Weihnachtsmarktes im Altenheim, beim Elternsprechtag in der Schule aber auch beim ständigen Verkauf im Lehrerzimmer reißenden Absatz. Die Einnahmen konnten wir auch wirklich gut gebrauchen, denn wir hatten im Voraus schon viele Ausgaben für die Völker, die Ausrüstung wie zum Beispiel Beuten, Schutzkleidung, Futtermittel, Werkzeuge, Rähmchen, Gläser. Es ging aber auch um Genehmigungen wie zum Beispiel Sicherheitsbewertungen für Seifen und Lippenpflegestifte.


Vorfreude auf ein Bienenhaus. Im vergangenen Schuljahr hatten wir zusätzliche Einnahmen, da wir uns mit unseren Bienen am Projekt „Grüne Hand“ der R+V Banken beteiligt und dabei 1000 Euro gewonnen hatten. Im Rahmen des Umbaus unseres Schulhauses bekommen wir nun eine eigene Fläche zur Verfügung gestellt, auf der wir – sobald die Witterung es zulässt – mit einem Schreiner zusammen ein neues, schönes Bienenhaus bauen, so dass unsere Mädels im Frühjahr dort einziehen können. Selbstverständlich darf dann auch eine Bienenweide nicht fehlen. Wir freuten uns, dass das das Volksbegehren Artenvielfalt „Rettet die Bienen“ die Thematik aufgegriffen hat und sich für Pflanzen- und Artenvielfalt einsetzte. Denn wir wünschen für uns und für unsere Bienen eine bessere Umwelt.

von Martini-Schule, Freystadt
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